Figur und Klang im Raum
 
Seltsamste Töne bei einer Wanderung der Ziffern
Nach Oskar Schlemmers Konzepten: Abend mit "Figur und Klang im Raum" im Theaterhaus
Seltsamste Töne bei einer Wanderung der Ziffern
Keine Angst! So spröde, wie sein Titel befürchten läßt, ist dieser Abend keineswegs, auch wenn er seine Kopflastigkeit über weite Strecken nicht verhehlen kann. Wie gewohnt wendet das "Theater der Klänge" nämlich auch in seinem jüngsten 5 Projekt den Blick zurück. Unter Motto "Figur Klang im Raum" versucht es, Aufführungskonzepte weiterzudenken, mit denen der Maler und Ausstatter Oskar Schlemmer (1838-1943) vor gut sechzig Jahren am Bauhaus experimentierte.
Das achtzigminütige, unlängst in Dessau aus der Taufe gehobene Spektakel, das jetzt im Theaterhaus an der Prinz-Georg-Straße seine Düsseldorfer Premiere feierte, läßt seinen geistigen Vater gleich zu Beginn ausführlich zu Wort kommen. Zitiert wird er von einem jungen Mann im weißen Hemd und schwarzer Fliege, der sich wie der Conferencier eines verunglückenden Bunten Abends immer wieder im prompt verlöschenden Scheinwerferkegel postiert, Ärger mit dem nicht funktionierenden Mikro hat, schließlich aber doch ganz locker ein paar Sätze Schlemmer ("Man sei so unvor-eingenommen wie möglich!") ans Publikum richtet.
Kaum ist er wieder fort, nehmen sechs Gestalten in breitschultrig ausgepolsterten Trikots seinen Platz ein. Vor einer Leinwand, über die Ziffern, Wörter und geometrische Figuren Wandern, schreiten sie in kurzen, abzirkelten Bahnen über ein auf die Bühne gemaltes Muster aus weiß umrandeten Quadraten und Diagonalen, Begleitet werden ihre eckigen Bewegungen von einer Klang- und Geräusch-Collage, die aus mehreren vor und hinter den Zuschauern postierten Lautsprechern dringt.
Zwischendurch zischelt man einander, wie ratlos und hilfesuchend, Satzfetzen zu, Dann wieder brabbeln zwei in einer völlig unverständlichen Phantasiesprache oder scheinen dem Boden durch Aufstampfen die seltsamsten Töne zu entlocken. Und schließlich wirbeln alle sieben Mitwirkenden durch einen Reigen flüchtig angedeuteter Rollen-Spiele, die vom scheuen Flirt zum heftigen Konkurrenzkampf, von der plumpen Anmache zur rotzigen Abfuhr reichen.
Besonders in solchen Augenblicken erweist sich die neue Produktion, die Regisseur Jörg U, Lensing mit dem Begriff "integratives Theater" definiert, nicht nur als eigenwillig und ehrgeizig, sondern als fraglos brillant. Das multinationale Ensemble (Clemente Fernandez, Jacqueline Fischer und Jean-Jacques Haari, Kerstin Hörner, Maria-Jesus Lorio, Heiko Seidel und Ismini Sofou) überzeugt durch tänzerische Präzision; und nicht weniger Respekt fordert einem das hohe technische Niveau der Licht- und Tonmischung ab.
Unbehagen allerdings setzt dort ein, wo sich der Verdacht aufdrängt, Lensings "polyphone szenische Bühnenkomposition" sei sich selbst völlig genug und könne auf ihr Publikum jederzeit ohnr weiteres verzichten. Promt mischt sich in den Respekt Langeweile: Plötzlich erinnert "Figur und Klang. im Raum" eher an ein Oberseminar über künstlerische Ausdrucksformen als an lebedigen, auf- und anregenden Theaters.
Kein Wunder, daß man auch ob jüngste Aufführung der profilierten Düsseldorfer Gruppe mit höchst widersprüchlichen Empfindungen verläßt. Eindrucksvoll ist sie in mancher Hinsicht und frei von Dilettantismus allemal . Dafür wird man die Befürchtung nicht los, daß der Streifzug durch die Theater-Historie, den Lensing und sein Team seit der "Mechanisch Bauhausbühne" unternehmen, allmählich in eine festlich illuminierte Sackgasse führt, in der Menschen bloß noch als Erfüllungsgehilfen abstrakter Kunst-Versuche herhalten müssen.
In den vergleichsweise rasch versickernden Applaus mischte sich ein einsames Buh.

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Otto Heuer
Rheinische Post
 
 
Dreieck,Rechteck, eins, zwei, drei...
Tanzende Schauspieler erwecken derzeit die Bauhaus-Bühne der zwanziger Jahre zu neuem Leben. Strenge geometrische Ordnung nicht nur auf dem Boden, sondern auch auf einer Riesenleinwand. Helle Dreiecke, Quadrate und Kreise auf dunklem Grund bewegen sich - ähnlich wie die schwarz- weiß gekleideten Figuren. Den Impuls erhalten sie von einer Stimme, die mit Hilfe einer ausgeklügelten Schall- und Sensorentechnik im Raum umherschwirrt, "Figur und Klang im Raum" nennt das "Theater der Klänge" sein perfektes High-Tech-Spektakel, mit dem es die Premierenbesucher in einen vibrierenden Klangrausch versetzten. Zu sehen ist das anspruchsvolle Programm von Jörg U. Lensing bis Sonntag, jeweils 20 Uhr im Theaterhaus.
Bereils seit fünf Jahren entwickelt Lensings junges Ensemble eine neue Theatersprache in Anlehnung an die Künstler- Gruppe in Dessau um Walter Gropius und Oskar Schlemmer. Jedoch keine Kopie im Sinne einer (überflüssigen) Suche nach der guten alten Bauhaus-Zeit schwebt ihnen vor, Modernste Elektronik nutzt Lensing dazu, das einstige Welt-Theater auf den heutigen Technologie-Stand zu bringen.
In schwarz-weißen Neopren-Anzügen wanken Tänzerinnen und Tänzer häufig mit maschinellen Arm- und Beinbewegungen über die klar geordnete Bühne. Einzige Farbtupfer zunächst die Hüftgurte, die die Grundfarben blau, rot und gelb aufnehmen. Im spektakulären Finale tragen sie dann orange, grüne und lila Anzüge (Mischfarben). Die Figuren übschreiten mit gespreizten Beinen eine Lichtschranke, und schon beginnt ein bizarres Klangspiel mit der menschlichen Stimme: vom tiefen, langsamen Grunzen im Baß-Bariton bis zum rasenden Micky-Maus-Quieken: Die unsichtbare elektronische Steuerung verlängert ihr natürliches Stimm-Volumen und entfacht eine an technischer Perfektion kaum zu überbietende Licht- und Klang-Schau.
So sind die eigentlichen Stars dieser aufregenden Produktion eher hinter der Bühne zu suchen: Lichtdesigner Jürgen Steger, Kai Mönnich und Sascha Hardt, ebenso wie Computer-und Tontechniker Thomas Neuhaus und Dramaturg Andreas Bossmann (Dessau) bieten den Darstellern ein sicheres Korsett für die konstruierte Choreographie. Trotz aller Technik behauptet sich der verblüfft entdeckende Mensch, ähnlich wie eine Marionette, die allmählich zum Leben erweckt wird. Die sieben Akteure überzeugen dabei besonders durch ihre köstliche Mimik. Gekonnt übertragen sie mit reduzierlen Bewegungsabläufen ihre Freude am Spiel mit abstraklen Formen - auch auf die Zuschauer. Dreieck, Rechteck, eins, zwei, drei.... Tanz im Bauhaus 1993

Weitere Termine: vom 21. bis 25. April und vom 27.April bis zum 2, Mai im Theaterhaus, Prinz-Georg-Straße.

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Michael-G. Müller
Neue Rhein Zeitung
 
 
Figur und Klang im Raum
Figur und Klang im Raum
Ein Schlemmer-Projekt im Dessauer Bauhaus
Fröhlich und Neugier weckend betritt der Mann die Bühne, in der Hand ein Mikrofon. Aber er kann mit seiner Ansage nicht beginnen. Irritiert wird er entweder vom vollen Scheinwerferlicht, oder er steht im Dunkeln, zwischen Kreis und Quadratdia auf dem Hintergrundprospekt. Wenn ihn das Bühnenlicht endlich kontinuierlich ins rechte Licht rückt, hat er andere Technik-Probleme: Das Mikrofon funktioniert nicht. Zunächst hilft auch das Probesprechen " eins, zwei,drei Test,Test"nichts. Einige Augenblicke und verzweifelte "Technik"-Rufe später kann der Mann in perfekter schwarz-weißer Abendkleidung — endlich seinen Text sprechen.
Aber schon nach kurzer Zeit verselbständigen sich die gesprochenen Worte.
Erschrocken bricht der Mann seine Rede ab, aus den Satzteilen werden einzelne Wörter und Silben, schließlich Rhythmen und Töne.
Berichtet hat der Conférencier von den Theaterideen Oskar Schlemmers, dem Künstler am Dessauer Bauhaus. Schlemmer hatte in Dessau in den zwanziger Jahren eine "Grammatik der formalen Bühnenelemente entwickelt. So sollten die Einzelelemente jeder Theaterarbeit katalogisiert werden und eine Schematematisierung für die Inszenierungsmöglichkeiten gefunden werden. Schlemmer meinte damit Raum Licht, Farbe, Bewegung, Geste, Requisite und Kostüm. Entstanden sind daraus Stücke mit den Titeln "Raumtanz", "Formentanz'' oder "Metalltanz",
meist in den für Schlemmer typischen ausgestopften Ganzkörpertrikots.
Wie vor 60 Jahren
Wie mit aufgeblasenen Hosenanzügen stehen auch heute, mehr als sechzig Jahre nach Oskar Schlemmers Projekten, drei Tänzerinnen auf der Bühne der Aula im Dessauer Bauhaus. Sie bewegen sich als Maschinenmenschen auf den Linien des Tanzbodens. Zu Geräuschen aus allen vier Raumrichtungen drehen sie sich an den Kreuzpunkten der Linien und schreiten in eine andere Richtung. Plötzlich aber entwickeln die drei aus dem Robotertanz moderne, fließende Bewegungen. Eine der Frauen trägt als Verlängerung ihres Zeigefingers einen Metallstab, mit diesem Ultraschallsensor beeinflußt sie die Computertöne und Lichtrhythmus.
Das alles ist Teil von "Figur und Klang im Raum", einem ganz anderen Stück Theater , das das Düsseldorfer "Theater der Klänge" für die Dessauer Bauhausbühne entwickelt hat. Die Düsseldorfer Truppe hatte sich schon 1889 unter dem Titel "Die mechanische Bauhausbühne" mit Bauhaustheater beschäftigt. Mit dem jetzt erarbeiteten Stück wollen sie Schlemmers Arbeit fortsetzen. Mittels einer komplizierten Installation von Mikrofonen,Lichtschranken und Ultraschallsensoren können die Darsteller Teile der Technik selbst steuern und sich zu den so erzeugten Licht- und Tonveränderungen bewegen.
Diese Technik funktioniert so perfekt (und verselbständigt sich in ihren besten Momenten immer wieder), daß der Zuschauer nicht an eine ständige Steuerung durch die Darsteller selbst glauben mag. Dazu trägt auch die Anwesenheit von mindestens drei Technikern hinter einem riesigen Apparate-Arsenal bei.
Aber trotzdem, das Bühnengeschehen fesselt allein: Sechs Tänzerinnen und Tänzer stehen verunsichert auf der Bühne. Eine Frau bemerkt es zuerst:"Wir werden beobachtet." Es entwickelt sich ein amüsanter Sprachsalat aus Schüchternheit und Arroganz. "Wir blamieren uns total." Was kommt jetzt?" " Was ihr wieder nervös seid." Wenn die sechs dann, nach mehreren mißglückten Startversuchen, endlich gemeinsam tanzen, verfremdet sich der
Rhytmus aus den Lautspecherboxen. Aus dem Klopfen werden Töne, quakende Frösche, daraus eine Melodie.
Schließlich bleiben nur ein Dreieck und ein Quadrat, beide grün, die am Bühnenhintergrund hin und her wandern, und es bleibt die Hoffnung, daß sich irgendwann einmal die Technik einer scheinbar perfekten Stadttheater-Inzenierung verselbständigt und den Abend zu einem echten Erlebnis macht.
So sie die witzigen, spritzigen,selbstironischen achtzig Figur-und-Klang-im-Raum"-Minuten

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Mathias Klein
Hannoversche Allgemeine Zeitung
 
 
Polyphones Kunstexperiment
Was an künstlerischen Mitteln geballt auf den Zuschauer einströmte, war von ihm mit bisherigen Seh- und Hörgewohnheiten nicht zu bewältigen. Er war mit einem neuartigen Musik- und Tanztheater konfrontiert, mit einer polyphonen Bühnenkomposition, die an sein Rezeptionsvermögen höchste Anforderungen stellte.Ein engagiertes und experimentierfreudiges Ensemble war verdienstvoll am Werke, Mitglieder des 1987 gegründeten "Theaters der Klänge" in Düsseldorf, bestehend aus Musikern, Tänzern und disponiblen Designern, zahlreiche Absolventen der Essener ‚‚Folkwang —Schule’" darunter, die bereits mit mehreren interdisziplinären Kunstproduktionen, schöpfend auch aus bauhaus — Traditionen, bekannt wurden. Nun boten sie in Dessau (und bis Mai im Theaterhaus Düsseldorf" eine beachtenswerte neue Eigenkreation, die mit dem Dessauer bauhaus als Gemeinschaftsarbeit entstand, voran mit Autor und Regisseur Jörg U. Lensing, dem Leiter des Theaters, dem Komponisten Thomas Neuhaus und dem Dramaturgen Dr. Andreas Bossmann, der am bauhaus tätig ist. Künstlerisch angeknöpft wurde damit an die Forschungsarbeit, die Oskar Schlemmer insbesondere in den Jahren 1925 — 1928 in der bauhaus —Bühne realisierte. Sein Ziel war damals eine "Grammatik der formalen Bühnenelemente" zu schaffen. Das "Theater der Klänge" setzte mit seinem achtunggebietendem Projekt genau dort an, wo Schlemmer mit seinen Wirkungsuntersuchungen von Geräuschen und Klängen, Bildzeichen, Sprache und Musik durch die 1928 erfolgte Verabschiedung vom bauhaus aufhören mußte. Die Protagonisten bauten auf Mittel unserer Zeit. Ihr Vorhaben verwirklichten sie mit Hilfe modernster Elektronik, mit Ultraschallsensoren, Lichtschranken und Projektionen. Mikrophone waren in der Bühne installierte Signalgeber, die direkt vom Darsteller aus beeinflußt und gesteuert werden konnten. Diese Signale wurden an einen Computer weitergegeben, welcher diese "Bewegungs- und Sprachzeichen" in elektronische Musik und in Licht umsetzte. Das war kein fertiges Stück, vielmehr der Entwicklungsprozeß einer multimedialen Komposition, der mit jeder Aufführung zu neuen künstlerischen Entdeckungen führte. Faszinierend das kontrapunktische Zusammenspiel von Licht, Musik und Szene, wobei jedes Element autonom agierte und doch in seiner ästhetischen Wirkung und Beziehung im Raum zugleich Teil des Ganzen war. Doch auch die Grenze für das Künstlerische wurde sichtbar. Für mich waren die Vorgänge meist nur rational zu erfassen. Den Darstellern blieb wenig Spielraum für die Entfaltung ihrer reichen Interpretationsangebote. Die Technik drohte, sich zu verselbständigen. Nicht ohne Grund waren es gerade die Tanzfiguren und pantomimisch treffend herausgearbeiteten Partnerbeziehungen bei den Tänzer— Darstellern, die mich gefühlsmäßig am stärksten berührten. An dieser bewundernswerten Inszenierung, mit ihrer weitergefaßten Aufarbeitung und Wiederentdeckung verschüttet gebliebener ästhetischer Ansätze, lohnt es sich weiterzuarbeiten.

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ock
ZeitPunkt
 
 
Eine polyphone szenische Bühnenkomposition
Eine polyphone szenische Bühnenkomposition
Im Bauhaus Dessau" gab es Eine Aufführung, die an die Traditionen des Bauhaustheaters aus den Zwanziger Jahren anknüpft.

Was such bei der Bewegung des Menschen im Raum ereignet, beschreibt Oskar Schlemmer als elementarsten dramatischen Vorgang: " Wir suchen den Raum zu erfassen, gliedern ihn durch lineare Aufteilung in planimetrischer wie stereometrischer Beziehung und geben ihm die Bedeutung die ihm gebührt. Wir nehmen das Erscheinen der menschlichen Gestalt als Ereignis und erkennen, daß sie als Teil der Bühne ein sozusagen" raumbehextes Wesen" ist
Die Elemente der Bühne - Raum, Farbe, Licht, Bewegung, Geste, Stimme und Klang – wurden in den Etüden der historischen Bauhausbühne auf ihre Wesensart hin untersucht. Eine gültige Grammatik der Bühnenelemente sollte angesichts ungeheuer Stilverwirrung heutigen Theaters sowohl Ordnung als auch Erneuerung Befördern helfen. Nicht von der literarischen Vorlage aus wollte man sich dem Theater nähern, sondern dessen elementaren Mittel thematisieren.
Diese Traditionslinie griff das Düsseldorfer "Theater der Klänge" in seiner jüngsten Produktion " Figur-und-Klang-im-Raum" auf. Die am 25 März im Bauhaus Dessau zur Premiere ausgestellte Theaterproduktion versucht die grundlegenden Elemente des Theaters in einer Komposition miteinander zu verknüpfen. Sie sollte weder additiv noch unabhänig nebeneinander existieren , sondern die Gruppe beabsichtigt, der jeweiligen Spezifik der Theatermittel Rechnung zu tragen und sie zugleich sinnvoll aufeinander zu beziehen. Autor und Regisseur Jörg U. Lensing spricht von einer polyphonen szenischen Bühnenkomposition, in den eine vollkommen neue Organisation der Bühnenkunst gestaltet wird. Licht und Musik, die – nach wie vor von einer illusionistischen Theaterästhetik folgend - als Stimmungsbild und zur Erzeugung Geräuscheffekten dienen, sollen hier in ihren spezifischen Ausdrucks- und Gestaltungsmöglichkeiten erkundet werden. Die Konzeption stützt sich auf elektronische Mittel wie Ultraschallsensoren, Mikrofone und Lichtschranken. Damit sind den Darstellern Instrumente zur Verfügung gestellt, die Ihre Bewegungen im Raum aufnehmen und umsetzen. Klänge entstehen mittels der Geräusche auf der Bühne, Licht wird durch Gestik und Tanz gesteuert. Letztlich beabsichtigt die Gruppe, mit der Möglichkeiten der Elektronik das auszuloten, was Oscar Schlemmer mit mechanischen Mitteln versuchte : '{...} den Menschen aus seiner Gebundenheit zu lösen und seine Bewegungsfreiheit über das natürliche zu steigern " Es geht um die Verschiebung von Koordinaten, um das Erkunden von Handlungs- und Gestaltungsräumen um das Erweitern von Kommunikationsmöglichkeiten in der Nutzung der Elektronik als Theatermittel.
Das verwendete GAM-System des kanadischen Komponisten und Elektronikers Will Bauer ist ein Ortungssystem auf Ultraschallbasis; für die digitale Klangsynthese, -analyse und -bearbeitung wurde das AUDIAC—System eingesetzt. Licht und Musik entwickeln sich in einem solchermaßen organisierten "integrativen Theater" in Instrumenten des Darstellers.
Der klar definierte ästhetische Ansatz bedurfte jedoch bei der Stückfassung des inhaltlichen Bezuges. Zunächst mutmaßte man in Anbetracht der auf Bühnenboden und Hintergrund eingezeichneten Geometrie eines Quadrates mit Achsen und Diagonalen sowie den farbigen Projektionen von Kreis , Quadrat und Dreieck eine den Anfängen der Moderne folgende Bearbeitung elementarer Bühnenelemente. Erste Irritation entstand jedoch bei der eher dem Kabarett verpflichteten Eröffnungsszene, die die quälende Abhängigkeit des Darstellers von technischen Parametern vorführen sollte: Ohne Scheinwerferlicht keine Show. Das ironische Spiel steigerte sich, bis sich die Gruppenmitglieder - hilflos angesichts des Ausfalls der Technik (Licht und Ton) - nacheinander von der Bühne entfernten. Das Geschehen bekam erst eine andere Wendung als zwei Darsteller dem Slapstick entlehnt und in unverständlicher Sprache, sich gegenseitig ihre Bewegungsversuche erörterten und dabei plötzlich entdeckten, daß der Boden unter ihren Füßen unterschiedlich tönten. Wie auf einem Instrument versuchten sie nun, dessen Ausdrucksmöglichkeiten zu erproben.
Was mit dieser Szene so sinnfällig eröffnet wurde, das lustvolle Erkunden unbekannter Gestaltungsmittel, fand im weiteren Stückverlauf nicht durchgängig seine Fortsetzung. Licht, Farbe tänzerischer Ausdruck , Bewegungsabläufe musikalische Themen wurden zwar innerhalb des szenischen Ablaufs streng auf einander bezogen, trafen in den einzelnen Sätzen eher zufällig zusammen. Der Anspruch einer polyphonen Komposition von elementaren Bühneninstrumenten schien in wenigen Szenen Transparent : Im "Largo Rituell" ertasteten die Darsteller tänzerisch den Raum. Im Zwielicht der Bühne verschwammen die Konturen, zerflossen die geometrischen Linien.
Inwiefern die Akteure im Verlauf des Stückes in die Lage versetzt waren, Licht und Musik durch ihre Bewegung zu beeinflussen. blieb für den Zuschauer weitgehend unsichtbar. Die eingesetzten elektronischen Theatermittel agierten wesentlich im Hintergrund. ihr möglicher Gestaltungsspielraum blieb oft ungenutzt. So zeigte die angestrebte Interaktion der Tänzer über Sensoren mit Klang und Licht aufgrund des Ausfalls eines Computerprogramms bei der Uraufführung nicht die erhoffte Souveränität der Darsteller als "Instrumentalisten des Instruments Bühne". Das vorgestellte Stadium der Stückverarbeitung erwies sich insofern als Balance zwischen Befangenheit und Emanzipation bei der Erkundung der Elektronik als Theatermittel.
Die Premiere von "Figur und Klang im Raum" Wurde mit dem Hinweis auf eine bei den jeweiligen Aufführungen fortschreitende Inszenierung angekündigt. Im "work in progress" sollen die vielfältigen Möglichkeiten des Zusammenspiels der Bühneninstrumente erprobt werden: Die Auslotung des gesamten gestalterischen Spielraums, die man zur Premiere vermißt haben mag, wird so von Aufführung zu Aufführung zur selbstgesetzten Aufgabe.

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Regina Bittner
Medientheater
 
 
Reflexe der Anpassung
An das Bauhaus und vor allem an Oskar Schlemmer knüpft seit nunmehr fünf Jahren das "Theater der Klänge" an. Unter dem wenig einladenden Titel "Figur und Klang im Raum" hat die Truppe eine in Dessau entwickelte Produktion vorgestellt, die mehr verspricht, als sie hält. Was so gespreizt-abstrakt daherkommt, entpuppt sich als banale Geschichte.
Der kleine Jean hat einen Text Schlemmers gelesen. Fasziniert von der Idee einer "neuen Einfachheit", möchte er wissen, wo er sie finden kann. Technik muß her. Er spricht ins Mikrophon, und schon wird ihm die Szene aus der Produktion "Figur und Klang im Raum" Stimme geraubt und verkommt zum bloßen Material der Computergeneration. Er selbst ist überflüssig und schleicht verdrossen davon. Mit seinen Freunden macht er immer wieder dieselbe frustrierende Erfahrung: Der Mensch ist nur ein unbeholfenes Augenspiel.
Beckett läßt grüßen. Er hätte daraus ein Stück existentialistischer Sinnverlorenheit gemacht. Anders hier. Anpassung heißt die Lösung. Man zieht sich bunt an, findet in einem Aerobic-Kurs den Gipfel der Sinnerfüllung, bleibt gesund und schlank, hält den Körper fit und tut, was alle tun. Keep smiling!
Würde das mit Ironie oder bösem Zynismus vorgetragen, ließe man es sich gefallen. Autor Jörg Lensing meint seine "polyphone, szenische Bühnenkomposition" ganz ernst und positiv und vertut seine Energie mit dem mühsamen Zusammenfügen vieler Einzelteile wie Licht, Bewegung, Gestik, Farbe, Mimik etc. Er will "Klang" und produziert mit Thomas Neuhaus elektronischen "Sound", also etwas diametral Entgegengesetztes.
Er will "Raum", verbaut sich jedoch den vorhandenen Theaterraum mit einer Konstruktion, die sich in erster Linie der optimalen Soundrezeption verpflichtet fühlt. Aber auch die Bühne selbst (Jürgen Steger) geht nicht vom Raum, sondern von der Fläche aus, gebildet von einem geometrischen Raster, bestehend aus Linien, die als Direktiven für die Bewegungsabläufe dienen.
Er will "Figuren" und schafft Schablonen ohne inneren Halt und Festigkeit. Nur die äußere Farbe, die Mode wechselt (Kostüme: Kerstin Üebachs und Catherina di Fiore).
Das eigentliche Drama, das hier bewußt oder unbewußt vorgeführt wird, ist der Terror des Strukturalismus, Mit einer Sound-und-Light-Show werden stereotype Figurinen in die Anpassung gelockt. Während sie am Anfang immerhin noch lebendiges Material sind, degenerieren sie am Schluß zu gehorchenden Reflexempfängern. Bewegung als Reaktion in einer total vorgegebenen Struktur. Unfreiheit und Konformismus als höchstes Glück! Eine fragwürdige These, die nichts dadurch gewinnt, daß man sie durch die Formsprache des Bauhaus ästhetisch verbrämt

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OIaf Weißenborn
WZ
 
 
Neu für die Neunziger
Viele lachen auch über uns," sagt Jörg Lensing, Regisseur und Begründer des Theaters der Klänge,"und meinen, wir spinnen da in unserem Elfenbeinturm." Das tut das professionelle Ensemble von Komponisten, Tänzern, Schauspielern und Künstlern schon seit fast sechs Jahren - mit ungeheurem Erfolg weit über Düsseldorfs Grenzen hinaus. Mit einem völlig andersartigen Theateransatz, dem experimentelle Ausflüge ins spätbarocke Maskentheater oder zum Künstlertheater der 2oer Jahre an der Bauhausbühne zugrunde liegen, versucht man dem konventionellen Stadttheaterbetrieb "der das interpretierende, modellhafte Literaturtheater vergangener Epochen konserviere" eine zeitgemäße Form entgegenzusetzen: "Wir versuchen mit experimentellen Forschungsprojekten das Theater etappenweise für unsere Zeit umzuformen."
Mit dem neuen Projekt "Figur und Klang im Raum" gehen sie diesmal von den Bühnenversuchen Oskar Schlemmers am Dessauer Bauhaus aus, "denn so systematisch und reduziert auf Form und Struktur hat das kaum jemand gemacht. Aber wir wenden uns nicht von der Welt ab, wie z.B. Cunningham in den 60 ern, der gesagt hat ‚Vietnam interessiert uns nicht‘, sondern es geht uns durchaus darum, zukünftig mit neuen Mitteln aktuelle Thematiken zu reflektieren."
Im Moment sehr es dem 14-köpfigen Ensemble um strukturelle Prozesse und um die Frage, wie die unterschiedlichen Künstler und Theatermittel wie z.B. Bewegung, Musik und Licht gleichberechtigt zu einem Theaterkunstwerk vernetzt werden können. Für Lensing, der an der Folkwang-Hochschule kompositorischen und bei Mauricio Kagel Neues Musiktheater studiert hat, ein Versuch, die Einzelelemente des Theaters unter kompositorischen Prinzipien zu einer mehrschichtigen szenischen Polyphone zu verknüpfen.
In den vom High-Tech geprägten 90er Jahren ist es für ihn nur konsequent, die Interpolation der Schichten über ein elektronisches Environment aus Mikrophonen, Lichtschranken und Ultraschallsensoren zu schaffen: "Wir bauen ein Theaterinstrument, das von den Darstellern bediente wird."
Schlemmer suchte in den 20er Jahren die Verlängerung der menschlichen Möglichkeiten und befestigte deswegen an den Schauspielern Stäbe, bestimmte Körper-- und Bewegungsgeometrien sichtbar zu machen. Das Theater der Klänge kopiert diese Mechanik nicht, sondern erweitert die Idee virtuell mittels Computer, Ultraschall-Lautsprechern und Mikros an den Gelenken der Tänzer. Effekt dieser raffinierten Sensorik: Man SIEHT die Bewegung im Raum und HÖRT die Auswirkungen. "Dabei werden diese Sekundärparameter des Theaters, Licht und Musik, die traditionell nur dazu dienen, Stimmungen zu schaffen, zu spielbaren Parametern." Eine Musikalisierung des Theaters? ,Ja. In der E-Musik ist es ganz normal, Maschinen wie z.B. das Klavier zu bedienen, um geistige Strukturen hörbar zu machen. Wir tun nichts anderes, als das auf das Theater zu übertragen, was in der Musik längst Usus ist. Also keine bloße Abfolge von Nummern, "die nur verschiedene konstruktivistische Bewegungsmodelle praktizieren - das fände ich selber stinkend langweilig. Unsere Bühnenkomposition funktioniert nach einer Crescendo-Decrescendo-Prinzip, so ist z.B. das Licht mal untergeordnet, mal gleichberechtigt, mal übergeordnet."
Warum ist gerade ein komplexes System gleichwertiger Elemente ein zeitspezifischer Umgang mit Theater? "Vor zwanzig Jahren war noch das Weltbild von Hierarchien gültig. Heure begreifen wir die Welt als System kybernetische Vernetzungen unter gegenseitiger Beeinflussung. Diese Sicht wollten wir bei unserer Arbeit umsetzen. Wenn man die Welt heute anders betrachtet, muß man auch anderes Theater machen." Trotzdem wirft das ästhetische Resultat für Lensing zunächst mehr Fragen als Antworten auf. "Vielleicht degradiert unser Ansatz die Darsteller nur zu Erfüllungsgehilfen einer Technik, und menschliche Qualitäten auf der Bühne gingen verloren? Das wäre schlecht."

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Svenja Klauke
Überblick
 
 
Figur wird Klang wird Licht wird Raum
Zwei Männer sind auf der Bühne damit beschäftigt, in einer kuriosen Kunstsprache elementare Besabläufe zu erörtern, bis sie entdecken, daß der Boden an verschiedenen Stellen unterschiedlich tönt. Begeistert spielen sie mit dem neuen Instrument, geraten in Begeisterung und Rivalität, bis der Klang plötzlich außer Kontrolle gerät und eigene Dynamik entwickelt... eine Szene aus der jüngsten ein des Düsseldorfer Theater der Klänge" mit dem Dessauer Bauhaus.
Das freie Ensemble, erprobt in der Rekonstruktion historischer Theaterformen, hat sich mit "Figur und Klang im Raum" auf Neuland gewagt. Mittels moderner Technik sollten die Parameter theatralischen Gestaltens, Klang, Licht und Bewegung zu einer "polyphonen szenischen Bühnenkomposition" vernetzt und damit dem. Gedankengut Oskar Schlemmers Rechnung getragen werden, der eine gültige Grammatik für die Bühnenkunst anstrebte,
Was so kompliziert klingt, braucht inhaltlichen Bezug über das ästhetische Konzept hinaus, um nicht zu einer hermetischen Aktion für Insider zu verkommen. Hier verläßt sich Regisseur Jörg Lensing auf bewährte Mittel des Slapsticks ebenso wie auf Bühnentanz; Komik und Strenge gehen eine gewagte Verbindung ein. Trotz dieser dramatischen Mischform ist das Gezeigte an vielen Stellen nur selbstreferierend, das System aus Lichtschranken, Sensoren und Darstellern wird zum Faradayschen Käfige.
In der Engführung der Parameter (Figur wird Klang wird Licht wird Raum) entstehen neben einigen stimmigen Momenten wechselnd museale, konzertante und dramatische Situationen, die Freiheit aller Elemente bedingt ein Nebeneinander, dem ein kontinuierliches Komparativ fehlt. Wechselndes Licht ist naturgemäß am stärksten auf ruhendem Körper erlebbar, gleichzeitige Veränderung verdeckt das Einzelne. Dieser schwerwiegendste Verlust der Inszenierung ist auch der Selbstverständlichkeit geschuldet, mit der die technischen Möglichkeiten eingesetzt werden, eine deutlichere Demonstration hätte dem Betrachter das vermeintlich Neue transparenter gemacht.
So ist denn die Verlängerung der darstellerischen Möglichkeiten des Menschen in den Raum hinein den mechanischen Lösungen Schlemmers diametral entgegengesetzt, die im Verborgenen wirkenden optoelektronischen Elemente sind nur in ihren Ergebnissen erlebbar. Damit schwindet auch die für eine "Bühnengrammatik" unerläßliche Verbindlichkeit, die Auslotung des Leistbaren ist nicht zwingend.
Im behaupteten "work in progress", vom "Theater der Klänge" als bei den Aufführungen fortschreitende Inszenierung begriffen, muß noch ein gewaltiger Weg zurückgelegt werden, bis der selbstgesetzte Anspruch einer vollkommen neuen Organisation von Bühnenkunst eingelöst wird. Viel grundsätzlicher aber ist zu fragen, ob die Einheit von Mensch und Technik nicht zur Rivalität verkommt, die - trotz professioneller Darsteller - Theater eher verhindert als befördert. Der Ausfall eines Computerprogramms bei der Premiere am Donnerstag legt diesen Verdacht, der technokratische Kunst ad absurdum führen würde, nahe.

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ah
Mitteldeutsche Zeitung
 
 
Das zärtliche Rechteck ‚Mensch und die Grenzen der Geometrie
Manche werden sich noch an die beiden Gastspiele Gerhard Bohners In Dresden - "Abstrakte Tänze" (1987) und "Triadisches Ballett" (1989) - erinnern. In beiden Fällen hat er Tanztraditionen des Bauhauses aufgegriffen oder rekonstruiert und für uns vielleicht auch Standards begründet, die so hoch sind, daß das Gastspiel des "Theaters der Klänge" aus Düsseldorf mit : "Tanz am Bauhaus" notwendigerweise darunter bleiben mußte,
Der erste Teil, "Das mechanische Ballett" nach Kurt Schmidt und Georg Teitscher, war noch eine recht genaue Wiedergabe dessen, was einst am Bauhaus begründet wurde. Fünf Figuren, alle in geometrische Formen aufgelöst, agieren flächig, also ohne Nutzung der Bühnentiefe, und schaffen eine Atmoshäre seltsamer und reizvoller Schönheit. ES ergeben sich nämlich unversehens Beziehungen zwischen den scharfkantigen und starkfarbenen geometrischen Grundelementen, Die bleiben immer entpersönlicht und haben trotzdem Charakter. Man ertappt sich sogar dabei, sie anthropomorph zu sehen und zum Beispiel eine Aktion, in der sich zwei Rechtecke langsam aufeinander zu bewegen, als Zärtlichkeit zu Interpretieren. Daß hinter all dem eine außergewöhnliche Bewegungsdisziplin steckt; wird vor allem bei langsamen Aktionen ahnbar.
Weit weniger glücklich wurde ich mit "Figur und- Klang im Raum" nach Oskar Schlemmer, Jörg U. Lensing war wieder.Choreograf und Regisseur und hier auch Autor. Man muß Ihm zubilligen, die Idee des Bauhauses kreativ weiterentwickelt zu haben, denn die Arbeit mit Sensoren auf dem Bühnenboden und mit Computern (für – Effekt-, Sprach- und Musiksequenzen) ist konsequentes Welterdenken der Ansätze des Bauhauses. (Man könnte sich spaßeshalber einmal vorzustellen versuchen, was am Bauhaus entstanden wäre, hatte es damals schon Computer gegeben.)
Durch enge Begrenzung des Bewegungskanons und der musikalischen Variationsbreite fanden sich die Zuschauer allerdings zu oft in dutzendfach durchlaufenen Schleifen. Stets wartete man darauf, daß Neues geschehen müßte, aber meist sah man sich getäuscht. Es stimmt zwar, daß das Bauhaus die kreative Idee durch das Kalkül zu ersetzen versuchte, aber man muß ja nicht alles unverändert nachvollziehen, was das Bauhaus vorgegeben hat. So autark war es nun auch wieder nicht, daß wir heute nicht darüber hinausgehen dürften.

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Peter Zacher
Dresdner Neue Nachrichten
 
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