Das Lackballett
Ein letzter Farb-Klang-Rausch von Oskar Schlemmer
Der vormalige Bauhaus-Meister Oskar Schlemmer entwarf als letztes Bühnenwerk
in den frühen 1940er Jahren nicht öffentlich - da er seinerzeit als
sogenannter entarteter Künstler galt - ein Lackballett. Es
wurde einmal am 6. Dezember 1941 in Wuppertal im Rahmen eines Festes der Wuppertaler
Farbwerke Herberts - die ihn damals als künstlerischer Mitarbeiter und
Ausbilder für Lackexperimente beschäftigte - aufgeführt und bis
heute nicht wieder aufgegriffen.
Das Düsseldorfer THEATER DER KLÄNGE nimmt die geplanten Aktivitäten
zu 100 Jahre Bauhaus zum Anlass sich mit dieser rheinisch-bergischen
Arbeit von Oskar Schlemmer auseinanderzusetzen und die Idee zeitgenössisch
in neuer Gestalt weiter- und 77 Jahre später wieder aufzuführen.Zum
einen werden die von Oskar Schlemmer entworfenen und realisierten Figurinen
neu interpretiert. Bei der Neuinterpretation geht es vor allem um eine Material-
und Farbinterpretation, da das Thema Lack heute andere Antworten ermöglicht,
als noch in den vierziger Jahren.
Zum anderen werden sowohl die skulpturalen Bewegungsmöglichkeiten als auch
die daraus resultierenden Choreografien in Form von Figurinentänzen und
einem finalen Reigen neu für ein abendfüllendes Programm
entwickelt.
Das Lackballett wird eingebettet in eine interaktive Live-Videoszenografie
und interaktive live-elektronische Musik, wie das THEATER DER KLÄNGE dies
schon seit 2005 für mehrere intermediale Tanzproduktionen entwickelt und
erprobt hat. Auf diese Weise wird der Brückenschlag von der klassischen
zur digitalen Moderne gemacht!
Resultat ist eine zeitgenössische Farb- und Formperformance, ein Farb-Klang-Rausch
der das Thema Lackbilder in Kombination mit Lack-Figurinen zu sich immer wieder
neu formenden, übermalenden und ständig anders erscheinenden Lichtmalereien
durch körperliche Performance und Musik werden läßt. Durchaus
im Geiste Oskar Schlemmers ist dies gleichermaßen eine zeitgenössische
Kunstaktion, wie ein Tanzkonzert!