Teufels Kreise

Anstatt die Armut zu bekämpfen, bekämpft man die Armen.
oder
Man baut dort ein Gefängnis, wo man andernorts eine Fabrik schließt.
Was für eine merkwürdige Zeit! ?Was machen wir da eigentlich ? ?Haben wir den Verstand verloren ?

Menschen, die sonst weder zu Wort kommen noch gehört werden, berichten in diesem Stück - via akustische Einspieler - sprachlich über ihr alltägliches Leben, ihre Hoffnungen und Frustrationen, Verletzungen und Leiden. In ihrer Zusammenschau ergaben diese Lebens- und Gesellschaftsbilder ein Röntgenbild der gegenwärtigen Gesellschaft, geprägt von zunehmendem Konkurrenzdruck, struktureller Massenarbeitslosigkeit, Sozialabbau und gesellschaftlicher Marginalisierung immer breiterer Bevölkerungsgruppen.
Sie alle leiden in der einen oder anderen Form an den gesellschaftlichen Zuständen, ihr Leben ist mit Belastungen, Zumutungen und Demütigungen verbunden. Die Interviewten berichten von den Missständen, die ihnen das Leben schwer machen, gegen die sie aber in der Regel nichts unternehmen können.
Arme und insbesondere mittellose Menschen sind Grund für diffuse Ängste. Sie von einer anderen Seite und ohne Klischees zu zeigen, ihre Menschlichkeit in einer Straße, einem Gefängnis, vor Gericht oder in einem Keller in der Stadt mit ihren Gefühlen, ihren Wünschen, ihren Ängsten und in ihrer Hoffnungslosigkeit war Intention des Theaterstücks "Teufels Kreise".
Menschen eine Stimme geben, deren Sorgen und Probleme sonst wenig Beachtung finden. Dabei ging es in diesem Stück nicht um das bemitleiden, auslachen, oder verabscheuen dieser Menschen, sondern um Verständnis!

Zur Erarbeitung dieses Stücks wurde eigens ein größeres neues Ensemble zusammengestellt und weitestgehend auf tänzerisch-choreografische Arbeit verzichtet. teufels kreise versuchte den collagierenden Ansatz aus vorangegangenen Produktionen, wie "Jubiläum" oder "Modul|a|t|o|r" auf ein gesellschaftskritisches Thema anzuwenden.
Insbesondere die originalen Interviewpassagen verliehen der szenischen Aktion als Soundtrack eine betroffen machende Kraft, die deswegen parallel auch als Hörbuch im HörZeichen Verlag veröffentlicht wurde.




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